Nicht allein und trotzdem einsam
Dieses Wochenende wurde mir bewusst, dass man sich manchmal gerade im größten Trubel am einsamsten fühlen kann. Da ich leider keine Patentlösung gegen Einsamkeit habe, wende ich mich mit folgendem Gebet an Jesus, der jeden Menschen sieht und uns allen nahe und ein guter Freund sein möchte.
Mein Gebet
Jesus, du siehst, wie uns manchmal zumute ist. Wir fühlen uns einsam, auch wenn wir mitten unter Leuten sind. Wir begegnen jeden Tag unzählig vielen Menschen, aber nimmt uns einer davon überhaupt richtig wahr? Wir sitzen in der überfüllten S-Bahn, aber alle Blicke sind nur auf die Smartphones gerichtet. Wir stehen in der Umkleide im Fitness-Studio, aber kein Gespräch geht tiefer als Smalltalk. Wir sehen unsere Kollegen jeden Tag im Büro und manchmal auch auf einen Feierabend-Drink, aber richtige Freunde sind sie irgendwie trotzdem nicht. Und die, mit denen wir früher gut befreundet waren, wohnen mittlerweile so weit von uns entfernt, dass sie gar nicht mehr an unserem Alltag teilhaben können.

Du siehst auch, dass vor allem die ruhigeren Menschen im hektischen Alltagstrubel unterzugehen drohen. Bitte öffne uns die Augen für alle, die sich nach Gemeinschaft sehnen und hilf uns, sie so zu integrieren, wie es ihnen gebührt. Gerade in den Kirchengemeinden sollten wir uns ja an deinem Vorbild orientieren und die im Blick haben, die am Rand stehen. Bitte hilf uns, dass wir sie wahrnehmen, auf sie zugehen und ihnen langfristig eine Heimat in der Gemeinde bieten, indem wir es nicht bei diesem einen Gespräch belassen, sondern sie in unsere Kreise aufnehmen. Bitte verhindere du auch, dass wir sie unbeabsichtigt durch unser Verhalten kränken oder verletzen und schenke uns allen mehr Verständnis für unsere Mitmenschen.
