Neue Hoffnung nach einer Sinnkrise

Wie alles begann

Mein erster Blogbeitrag

Heute schreibe ich meinen ersten Blogbeitrag und bin schon ein kleines bisschen aufgeregt deswegen! 🙂

Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Ausdauer kostet, nur die Struktur eines Blogs zu erstellen… Aber jetzt ist es zumindest mal soweit geschafft, dass ich Blogartikel einstellen kann! Und auch wenn noch einiges an Optimierungspotenzial besteht, freue ich mich riesig darüber, denn das ist schließlich Sinn und Zweck meines Blogs. 🙂

Idee aus einem Studienprojekt

Vielleicht fragst du dich, wie ich überhaupt auf die Idee kam, einen Blog über den Sinn des Lebens zu schreiben.

Eigentlich begann alles mit einer Vorlesung im letzten Semester, für die wir als Prüfungsleistung ein Projekt unserer Wahl durchführen durften. Ich wollte unbedingt mal ausprobieren, wie es ist, einen Blog zu führen, regelmäßig Texte zu schreiben, passende Fotos aufzunehmen und anhand der Kommentare Einblicke in die Gedanken anderer Menschen zu erhalten. Nur über was sollte ich schreiben? Das Thema musste ja interessant genug sein, um dazu immer wieder neue Blogartikel verfassen zu können.

Frühlingsblumen als Zeichen der Hoffnung

Sinnsuche als Merkmal unserer Gesellschaft

In der Zeit, als mich die Suche nach einem Thema für meinen Blog beschäftigte, bekam ich von einigen Leuten mit, dass sie die Frage nach dem Sinn ihres Lebens nicht mehr loslässt. Für jeden von ihnen ist diese Frage wirklich essentiell und hat wesentlichen Einfluss darauf, wie sie ihr Leben führen und wie zufrieden sie damit sind. Mich hatte das Thema auch schon beschäftigt und weil ich wusste, wie nervenaufreibend solche Gedanken sein können, war ich froh, meine persönliche Antwort darauf schon gefunden zu haben. Also dachte ich, was mir hilft, hilft vielleicht auch anderen. Deshalb wollte ich meinen Blog dazu nutzen, andere daran teilhaben zu lassen, was ich als sinnstiftend für mein Leben empfinde.

Gesagt, getan. Ich begann, ein Konzept für meinen Blog aufzusetzen, in dem ich davon schreiben wollte, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es zu der Sinnfrage gibt, wie man Sinn aus seinen Aufgaben und aus den Beziehungen zu Familie und Freunden schöpfen kann, wie ein Spaziergang in der Natur oder gutes Essen glücklich machen kann, wie gut es tut, mehr auf die kleinen Alltagsfreuden zu achten etc. Über meinen Glauben wollte ich natürlich auch schreiben, schließlich war der schon seit einigen Jahren ein wesentlicher Teil von mir.

Hindernisse auf dem Weg zu meinem Blog

Mitten in der Konzeptionsphase bekam ich dann aber echte Probleme. Mein Glaube war irgendwie schon seit einiger Zeit ein bisschen eingeschlafen, aber nachdem sich nach mehreren Versuchen, das zu ändern, einfach nichts daran geändert hatte, begann ich mich schon fast damit abzufinden. Bis mich dann plötzlich zusätzlich noch eine Art kleine Sinnkrise erfasste. Von heute auf morgen wusste ich gar nicht mehr, wer ich eigentlich bin, was mich ausmacht, was ich kann und nach welchen Zielen ich strebe. Alles, was mir dazu einfiel, kam mir plötzlich hohl und bedeutungslos vor. Ich versuchte mich davon abzulenken, aber es war, als wäre diese Sinnlosigkeit wie ein schwarzes Loch in meiner Seele, in dem meine ganze Freude, Kraft und Zuversicht verschwand. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr dazu motivieren, an meinem Blogkonzept weiterzuarbeiten und hätte mich am liebsten einfach nur in mein Bett verkrochen und zwar für den ganzen Rest meines hoffentlich nicht allzu langen Lebens. (Das klingt jetzt drastisch, aber eigentlich war es ganz emotionslos tatsächlich das, was ich mir als einziges so richtig gut vorstellen konnte.)

Trotzdem funktionierte ich irgendwie weiter und ja, ich hatte definitiv einige schöne und fröhliche Momente, aber irgendwie konnte mich das einfach nicht befriedigen. Ich glaube, nach außen hin hat man es mir nicht mal angemerkt, aber in mir drin war so eine Leere und „Alles egal“-Haltung, dass ich richtig erschreckt war von mir selbst. Ich vermisste einen festen Boden unter meinen Füßen, ein Fundament, in dem ich meine Seele verankern könnte. Ich wusste, dass der Glaube so etwas grundsätzlich bieten kann, aber genau darauf hatte ich gerade am wenigsten Lust. Wie ein trotziges Kind wollte ich nichts mehr damit zu tun haben. Ich war so unsicher, ob es Gott wirklich gibt oder ob ich mir nur etwas vormachte und nur deshalb an ihn glaubte, weil ich mich eben nach einer Sicherheit im Leben sehnte.

Erste Schritte aus der Dunkelheit

So durcheinandergerüttelt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Nicht zu wissen, wozu ich eigentlich überhaupt existiere, war wirklich furchtbar. Da halfen mir nicht mal die Gespräche mit lieben Menschen, die versuchten, mich aufzumuntern. Kurz vor meinem Sommerurlaub beschloss ich dann, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Das erste Mal kam wieder etwas Kampfeswille in mich, als ich kurzerhand im Internet nach Büchern zum Thema Sinn des Lebens suchte. Erst wollte ich auf jeden Fall nur Bücher nehmen, die nichts mit dem Glauben am Hut haben, dann habe ich aber doch auch noch drei christliche Bücher in den Warenkorb gelegt. Beim Packen für den Urlaub hätte ich diese aber beinahe nicht in den Koffer getan, erst im letzten Moment entschied ich mich um.

Koffer mit Büchern

Als ich dann im Urlaub endlich mal wieder zum Lesen kam, fing ich doch tatsächlich mit einem der christlichen Bücher an, weil es mich irgendwie ansprach. Ich war jetzt wirklich an einem Punkt, wo ich nicht mehr aus noch ein wusste. Ich erkannte, dass dieses Gefühl, mich selbst nicht mehr zu kennen, auch von einigen schlechten Gedanken und Zwängen kam, die ich schon länger versucht hatte, loszuwerden. Aber alles, was ich versucht hatte, war gescheitert und jetzt war mir klar, dass ich es einfach nicht alleine schaffe, aus diesem Loch wieder rauszukommen. Wenn es einen Gott gab, dann konnte höchstens der das schaffen.

Das Buch mit dem Titel Mein goldener Sprung in der Schüssel war genau das, was ich brauchte, um mich grundlegend neu zu sortieren und auszurichten. Plötzlich war ich wieder bereit, mich generell zu öffnen, auch für Gott, wenn es denn einen gab. Nach all der langen Grübelei darüber, ob das denn überhaupt sein könnte, beschloss ich, es einfach mal zu versuchen. Das klingt jetzt relativ leicht, aber nachdem ich aus meinen bisherigen Erfahrungen die Erkenntnis mitgenommen hatte, dass man mit Gott keine halben Sachen machen kann, musste mein ganzes Herz diesem Gedanken auch wirklich folgen. Ich sagte Gott, dass ich mich und mein Leben wieder ihm anvertrauen möchte, wenn es ihn denn gibt und wenn er tatsächlich der fürsorgliche Gott aus der Bibel ist. Ich sagte ihm auch, dass ich in der Vergangenheit das Gefühl gehabt hatte, von Jesus begleitet, geführt und gehalten zu werden und dass ich dieses Gefühl vermisste und gerne wieder hätte. Ich wollte mich nicht mehr vor ihm verschließen, sondern mich ihm ganz anvertrauen, egal welche Risiken das mit sich brachte. Ich wollte ihm folgen, auch wenn ich noch nicht klar sehen konnte, wohin das führen würde. Alles war besser als in meiner Dunkelheit und Lustlosigkeit festzusitzen und wenn er tatsächlich der gute Hirte, der Tröster, Beschützer und Begleiter war, dann würde ich mit ihm an meiner Seite bestimmt auch schwierige Wege meistern können. Ich beschloss, Gott zu vertrauen, dass er einen guten Plan für mich hat, der zwar nicht automatisch ein einfaches Leben bedeutet, aber eines, an dessen Ende ich dann hoffentlich sagen kann, dass es sich gelohnt hat.

Neue Hoffnung

Nach zwei oder drei Tagen, in denen ich diese neuen Einsichten und Entschlüsse in Gedanken und im Herzen hin und herbewegt und alles, was mir dazu einfiel, aufgeschrieben hatte, erfasste mich plötzlich eine tiefe Ruhe. Das ganze Rastlose und Schwere war auf einmal weg und es war, als hätte jemand den dunklen Vorhang, der in den letzten Monaten über meiner Seele gelegen hatte, gelüftet. Natürlich war nicht plötzlich alles wieder gut, es hatte sich ja äußerlich nichts geändert. Aber ich hatte das Gefühl von Freude, Leichtigkeit, Zuversicht wieder zurück, das mich hoffnungsvoll nach vorne schauen lässt. Meine Sinnfragen waren nach wie vor da, aber meine Perspektive darauf hatte sich verändert, weil ich mich plötzlich von Grund auf und durch und durch geliebt und gewollt fühlte. Gott, der viel größer war als alles, was mich gefangen gehalten hatte, wollte mich und hatte mit mir und meinem Leben etwas vor. Das gab mir endlich wieder richtig Lust auf Leben. Ich war gespannt, was Gott wohl mit mir geplant hatte und voller Vorfreude auf alles, was ich noch lernen und wie ich mich weiterentwickeln dürfte.

Neue Hoffnung nach einer Sinnkrise

Die anderen zwei Bücher, die ich noch dabei hatte, gaben mir dann auch schon konkrete Ideen, was ich im Hinblick auf mein Selbstbild, meine Gottesbeziehung und meinen Umgang mit meinen Mitmenschen verändern wollte (dazu mehr in den nächsten Blogbeiträgen 🙂 ). Ich weiß, dass diese Veränderungen viel Kraft und Ausdauer kosten werden und dass es bei einigen Dingen, die ich in meinen „Action Plan“ geschrieben habe, ein ganzes Leben dauern wird, bis ich sie wirklich ganz umgesetzt haben werde (wenn überhaupt). Schlechte Gedanken durch gute zu ersetzen kostet Zeit und ganz viel Wiederholung, bis sie wirklich unser Denken verändern und damit auch unsere Gefühle und unser Verhalten beeinflussen, hatte ich aus den Büchern mitgenommen. Aber jetzt erschien mir das nicht mehr als ein hoffnungsloses Unterfangen, sondern ich hatte neue Energie und Freude bekommen, es anzugehen. Außerdem hatte Gott mir eine Leichtigkeit im Umgang mit dem Thema geschenkt, die ich vorher definitiv nicht hatte. Ich hatte das Gefühl, mich nicht mehr von meinen Sinnsucher-Gedanken quälen lassen zu müssen, sondern es aushalten zu können, nicht auf alles eine Antwort zu haben. Wie bei einem guten Wein ist mein Leben ein Reifeprozess und wie bei einer langen Reise liegen auf dem Weg viele lohnenswerte Abenteuer und Erfahrungen, die mich herausfordern, mich weiterzuentwickeln, sodass ich ein reiferer Mensch bin, wenn ich schließlich zuhause ankomme.

Und so hatte diese Phase, auch wenn sie nicht so schön war, definitiv auch ihr Gutes: Jetzt bin ich nämlich umso motivierter, mehr über den Sinn des Lebens zu erfahren, weil ich gemerkt habe, wie wichtig es ist, einen Sinn in seinem eigenen Leben zu erkennen. Ich hoffe, du begleitest mich dabei und lässt mich auch an deinen Erlebnissen teilhaben!

Liebe Grüße
Deine Katrin

P.S. Bist du auch auf der Suche nach dem Sinn deines Lebens? Schreib‘ es mir gerne in die Kommentare oder per E-Mail, ich bin gespannt, was dich bewegt!

1 Kommentar zu „Wie alles begann“

  1. Pingback: Warum glauben? - der Sinnstifter-Blog

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